Dienstag, 29. August 2017

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Die Sonne stillt ab, der Himmel wird blasser, der Wind schläft sich aus.
Ende August.
Schaut man in die Ausschnitte zwischen den Gebäuden, kommt man ins Schwanken, welche Zeit es ist: noch Morgen, schon Abend?
Die milchige Ferne, ihr Ziehen, die abgeernteten Felder: so oft beschrieben.

Donnerstag, 4. Mai 2017

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Ich geh an einer Straße, einer vielbefahrenen, in welche eine weitere laute Straße mündet, die Häuser werfen den Schall grob zurück, ich gehe und bin voller Trauer, denn meine Liebste hat mich belogen, an der Tür des Cafès in der Nähe stehen die Öffnungszeiten, sie kann nicht hier gewesen sein letzten Sonntag, wie sie gesagt hat, am Sonntag ist das Kaffeehaus geschlossen.

Montag, 30. Januar 2017

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Ich löse die Rinde von der Orange
ich stoße die Tür auf und sehe
dich mit zurückgeworfenem Kopf
unter dir deinen Liebhaber
die Scheiben sind angelaufen von eurem Atem
es ist grenzenlos widersinnig hier wiederzukommen
ich balle die Hand über der Orange
und verlasse das Haus.

Montag, 23. Januar 2017

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Es knuspert ein Mensch am Haus voller Schatten
Die Menschen sind alle die Stille gewöhnt
Es knistert das Holz im Bett wird gestöhnt
In finsteren Löchern da sausen die Ratten

Es mag ein jeder sich selber bestatten
Ein Mensch hat sich zum Schneemann gekrönt
Ein Mensch hat sich an die Schmerzen gewöhnt
Vermißt nicht mehr das Spiel das sie hatten.

Montag, 12. Dezember 2016

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Die Straße lauert auf den Guß. Der Briefträger vergöttert seine Runde. Lapidar sagt sie: Es ist alles aus. Kein Stein, kein Blatt, kein Halm. Sie kreisen auf der Suche nach einer Lücke. Schwinden und Vergehen. Die Tabletten sind alt geworden in der Lade. Der Fleck ist eingetrocknet auf dem Laken und wieder gewaschen. Die Kinder, die draußen spielen, sind größer und sitzen vor der Konsole. Es genügt nicht, sagt sie, es ist alles eingetrocknet. Die Straße wartet auf den Guß Regen. Der Ölfilm verschwindet. Wer schreibt mit blaßblauer Tinte. Die Großmutter. Wir verheimlichen nichts wir verschweigen.

Montag, 21. November 2016

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Du bist in deine Welt zurückgeschlüpft, ich in meine.
Deine Unterhose trocknet auf dem Wäscheständer.
Die Erinnerungen werden durchsichtig.

Montag, 19. September 2016

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Die Lautlosigkeit des gefrorenen Sees. Kein Muhen und Scheuern. Die eingefrorenen Zweige und Wasserpflanzen. Abrieb von Kufen. Stukkatur am Rande zum Ufer.

Hier bist du eingebrochen damals. Das Wasser war kalt wie siedend und blähte den Anorak.
Man holte dich mit Leitern und Stricken, aber das hast du nicht gesehen.

Als du im Krankenhaus aufwachtest, saß dein Vater neben dir wie um viele Jahre gealtert, grau im Gesicht und unrasiert.
Du solltest dankbar sein, daß du überlebt hast, sagten sie. Du warst es nicht.
Du solltest dich freuen über jeden Tag, den du lebst, sagen sie heute. Du tust es nicht.

Samstag, 17. September 2016

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Man gibt einander aus Gewohnheit einen Kuß.
Man schläft miteinander, weil man muß.
Du hast dich weggesprengt aus alldem
wie eine Kapsel, die jetzt im leeren Weltall treibt.
Oh du bist einsam. Du kehrst zurück.
Die Gewohnheit ist dein Glück.

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