Auf einen Windhund
Du warst meine Schildkröte draußen,
krasser Außenseiter unter den Angeleinten -
Dandy für Verliebte, zogst du mich
über die Plätze.
Dein Spurt war ein Strich
durch die Rechnung vermeintlicher Gegner.
Nie hatten sie dich. Kam einer japsend heran,
sahst du dich um im vollen Lauf
und legtest dann gelassen eins drauf.
Du bist mir geblieben aus dem Konkurs
einer Beziehung.
Gingst zuerst übertrieben auf zwei Beinen an der Leine, nicht auf vieren.
Alles
hat dich erregt: die Stadt, der Gestank, was sich bewegte
und alles, was schneller verschwand.
Im Winter dann trugst du ein blaues Gewand.
Dich fröstelte schnell. Beim Warten
an eiskalten Haltestellen konntest du schnattern
wie eine Gans.
In schlecht geheizten Zimmern schliefst du lange
zugedeckt bei mir im Bett. Bis
dein stinkender Atem mich weckte
und ich dich vertrieb. Du wurdest krank.
Der Tumor brach auf und verschwand
und kam wieder. Auf einem Wiesenhang
hab ich Dich noch einmal zum Laufen gebracht,
im Kreis um mich herum,
zwei kleine Runden.
Die letzten Tage lagst du nur auf deinem Platz,
du konntest nicht mehr.
Rangst nächtens nach Luft - inoperabel:
Die Lunge voll Metastasen.
Ich nehme die Leine, es ist so schwer,
dein Blick verfolgt mich wie immer.
Der Befehl, den Du mochtest, der einzige:
Komm her - wir gehen.
krasser Außenseiter unter den Angeleinten -
Dandy für Verliebte, zogst du mich
über die Plätze.
Dein Spurt war ein Strich
durch die Rechnung vermeintlicher Gegner.
Nie hatten sie dich. Kam einer japsend heran,
sahst du dich um im vollen Lauf
und legtest dann gelassen eins drauf.
Du bist mir geblieben aus dem Konkurs
einer Beziehung.
Gingst zuerst übertrieben auf zwei Beinen an der Leine, nicht auf vieren.
Alles
hat dich erregt: die Stadt, der Gestank, was sich bewegte
und alles, was schneller verschwand.
Im Winter dann trugst du ein blaues Gewand.
Dich fröstelte schnell. Beim Warten
an eiskalten Haltestellen konntest du schnattern
wie eine Gans.
In schlecht geheizten Zimmern schliefst du lange
zugedeckt bei mir im Bett. Bis
dein stinkender Atem mich weckte
und ich dich vertrieb. Du wurdest krank.
Der Tumor brach auf und verschwand
und kam wieder. Auf einem Wiesenhang
hab ich Dich noch einmal zum Laufen gebracht,
im Kreis um mich herum,
zwei kleine Runden.
Die letzten Tage lagst du nur auf deinem Platz,
du konntest nicht mehr.
Rangst nächtens nach Luft - inoperabel:
Die Lunge voll Metastasen.
Ich nehme die Leine, es ist so schwer,
dein Blick verfolgt mich wie immer.
Der Befehl, den Du mochtest, der einzige:
Komm her - wir gehen.
DesEsseintes - 5. Sep, 10:25